Plötzlich im Homeoffice mit Kindern – und es geht doch!

Aktualisiert am 9. April 2020

Nachdem wir nun die vierte Woche Schul- und KiTa-Schließungen durch COVID-19 hinter uns gebracht haben, finde ich endlich auch die Zeit, unseren Umgang mit der Isolation im Homeoffice mit Kindern festzuhalten.

Eine große Einschränkung hat das Ganze allerdings: Wir waren in der komfortablen Position, dass wir nicht beide Vollzeit tätig sein mussten und dass wir zu zweit waren und so die Last auf zwei Schultern verteilen konnten.

Eine Kurzfassung davon findest du in der Aufzeichnung meines Vortrags auf der ALC-Online-Konferenz am 27.3.2020 (45 Minuten):

ALC Online Konferenz 27.03.20: „Homeoffice mit Kindern? Wie du nicht im Chaos versinkst!“

Wie wir unseren persönlichen Lösungsansatz für’s Homeoffice mit Kindern gefunden haben

Zuerst haben wir Eltern uns zusammengesetzt und überlegt, was wir jetzt tun können. Wir haben für uns gesammelt, welche Dinge uns in dieser Zeit wichtig sind (natürlich mit Post-Its).

Gelbe Post-Its mit den Erwartungen des Herznesmenschen, blaue Post-Its mit den Erwartungen von Silke und orangene Post-Its mit Lösungsmöglichkeiten

Passend zu unserem Farbcode, sind die gelben Zettel vom Herzensmenschen, die blauen von mir. Wir haben die Zettel, die thematisch zusammenpassen, näher zusammengeklebt.

Im zweiten Schritt haben wir überlegt, wie wir diese Ziele am besten unter Berücksichtigung der Bedrüfnisse aller Familienmitglieder erreichen können (orangene Zettel). Das erste konkrete „Artefakt“, das aus dieser Diskussion herauskam, war ein Schichtplan für uns Eltern.

Unser Schichtplan für’s Homeoffice

Großes Post-It mit einer Schicht-Aufteilung für Herzensmensch und Silke

Da der Herzensmensch Frühaufsteher ist, war es naheliegend, dass er nun morgens deutlich früher mit seiner Arbeit im Homeoffice anfängt. In der Zeit kann ich mit den Kindern in Ruhe ausschlafen. So vergehen die ersten Stunden des Tages für mich sprichwörtlich im Schlaf. Dann übernehme ich morgens das Betreuungsprogramm mit den Kindern und was so im Haushalt anfällt.

Mittags essen wir gemeinsam und machen explizit eine Ruhepause, um Kraft für die zweite Hälfte des Tages zu sammeln. Dabei springen die Kinder zwar immer noch um uns herum, aber wir rennen (nach Möglichkeit) nicht durch die Gegend, um irgendwas für sie zu regeln.

Nachmittags arbeite ich dann für 3 Stunden im Homeoffice, während sich der Herzensmensch um Kinder und Haushalt kümmert. Um 17h wechseln wir noch einmal für eine Stunde, damit der Herzensmensch ggf. noch Themen abarbeiten kann, die sich im Laufe des Tages angesammelt haben.

Um 18h (bis ca. 20h) beginnt wieder Familienzeit inklusive gemeinsamem Abendessen. In dieser Zeit wird Sonnenschein schon in’s Bett gebracht. Ab 20h geht der Herzensmensch in der Regel schlafen, damit er morgens früh aufstehen kann. Ich arbeite in dieser Zeit noch 1-1,5 Stunden, je nach Erschöpfungsgrad. Spätestens um 21h höre ich auf, da ich sonst erfahrungsgemäß nicht früh genug abschalten kann und dann selbst zu spät schlafe.

Wirbelwind geht fast zeitgleich mit mir schlafen, da sie ja jetzt morgens ausschlafen kann. Glücklicherweise hat sie vor kurzem gelernt, sich abends selbst zu beschäftigen, so dass ich tatsächlich einigermaßen ungestört arbeiten kann.

Die Sache mit den Plänen

Da das Leben gerade in Zeiten von COVID-19 nicht nach Plan läuft, nutzen wir jetzt noch intensiver unser Familienboard. Wir haben lediglich die Zeitblöcke etwas detaillierter gestaltet, so dass sie grob zu den Blöcken unseres Schichtplans passen.

Wochenplan aus Post-Its für alle 7 Wochentage mit mehreren Zeitblöcken pro Tag

Und wir haben die Planung und Anpassung stärker formalisiert. Wir planen weiterhin Sonntag Abend (ca. 15 Minuten) die Termine der kommenden Woche durch. Dabei schauen wir auch, ob es Termine gibt, die mit unserem Schichtplan kollidieren (so geschehen z.B. am Montag der Beispielwoche). Falls das der Fall ist, überlegen wir, wie wir unsere Zeiten an den betreffenden Tagen umorganisieren können.

3 Post-Its mit den Worten Wochenplanung, Daily und Retro, jeweils um 19h
Sonntag: Wochenplanung, Montag-Freitag: Daily, Samstag: Retrospektive

Zusätzlich machen wir nun jeden Abend nach dem Abendessen ein kurzes Daily (ca. 5 Minuten), um zu besprechen, ob sich Änderungen ergeben haben. Am Samstag haben wir statt des Dailys eine Retro (ca. 15 Minuten), in der wir reflektieren, was gut gelaufen ist und was wir noch anpassen sollten.

Mittlerweile Sonntag früh um 6h haben wir Paarzeit zu zweit. Die Kinder schlafen dann noch knapp 2 Stunden und wir können uns mal ungestört unterhalten. Anfangs hatten wir diese Zeit für Samstag Abend eingeplant, was aber für uns nicht funktioniert hat.

Das bisschen Haushalt… macht sich natürlich nicht von allein

Jetzt, wo wir alle 4 daheim sind und die (wirklich wertvollen) Dienste unseres Putzdiensts nicht in Anspruch nehmen können, mussten wir uns auch überlegen, wie wir im Haushalt nicht komplett im Chaos versinken, ohne den ganzen Tag zu putzen.

Wichtigstes Prinzip hierbei: Wir als Erwachsene sind gemeinsam dafür verantwortlich, dass es einigermaßen wohnlich bleibt. Gleichzeitig haben wir uns auch darauf verständigt, dass wir die wenige Zeit, die wir jeweils allein haben, explizit nicht für den Haushalt aufwenden. Stattdessen nutzen wir die Zeit der Kinderbetreuung auch dafür, den Haushalt mit zu erledigen. Mit den entsprechenden Abstrichen, die sich dadurch ergeben.

Hier mag ich (wie beim Agilen Arbeiten) den Ansatz der kleinen Schritte, weil es mich sonst sofort demotiviert, wenn ich den riesigen Berg Hausarbeit vor mir sehe. Einzelne Tätigkeiten, die nicht jeden Tag anfallen, planen wir explizit in unserem Wochenplan mit ein. Z.B. Das Putzen des Badezimmers oder Einkaufen. Wir schauen, dass nicht alles auf einmal anfällt, sondern jeden Tag eine handhabbare Menge an Arbeit.

Wir haben z.B. einen Saugroboter (ohne Internetverbindung), der für uns immer mal ein Zimmer grob absaugen kann. Für eine gewisse Zeit reicht das, ab und zu muss aber auch mal richtig gesaugt werden, da der Roboter einige Ecken nicht perfekt hinkriegt.

Das tägliche Mittagessen wäre für mich ein großer Stressfaktor, da es mit hohem Mental Load verbunden ist: Was essen wir jeden Tag? Welche Rezepte kennen wir? Was dauert nicht so lange? Was muss wann dafür eingekauft werden? Usw.

Um diesen Faktor abzumildern, haben wir uns auf das Experiment Vorkochen eingelassen. Wir kochen jetzt sonntags ca. 3 Stunden (inklusive Aufräumen) vor, haben dafür 5 Tage jeden Tag eine (bis auf wenige Ausnahmen) leckere Mahlzeit auf dem Tisch stehen, die innerhalb kürzester Zeit fertig ist, müssen nur einmal einen Großeinkauf dafür machen und uns sonst wenig Gedanken um’s Essen machen. Für die aktuelle Ausnahmesituation ist das für uns eine enorme Erleichterung.

Arbeitsvereinbarungen für das gemeinsame Homeoffice

Wie es sich für ein Agiles Team gehört, haben wir als Eltern-Team jetzt auch Arbeitsvereinbarungen aufgestellt, um bestimmte wichtige Absprachen für die Zeit im Homeoffice mit Kindern explizit festzuhalten.

Working Agreements auf Post-Its: 1. Prime Directive, 2. Respekt vor Zeit des anderen, 3. Büro benutzbar hinterlassen

1. Die oberste Direktive

Die wichtigste Absprache kommt in der Liste gleich an erster Stelle:

Wir sind davon überzeugt, dass jedes Familienmitglied in jeder Situation, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Wissen und Ressourcen und seinen individuellen Fähigkeiten, sein bestes getan hat.

angelehnt an die Prime Directive for Retrospectives aus dem Buch „Project Retrospectives“ von Norman L. Kerth

Dieses Prinzip ist im Familienleben grundsätzlich immer wichtig. Zum Auftakt der Isolation haben wir sie in unserem Wohnzimmer an die Glastür geschrieben. So haben wir dieses Prinzip immer wieder im Blick und können uns dauerhaft daran erinnern, was insbesondere in so einer Ausnahmesituation wichtig ist: Unterstelle deinen Familienmitgliedern grundsätzlich gute Absichten. Das entschärft viele (nicht alle!) Konflikte von vornherein.

2. Respekt vor der Zeit des jeweils anderen Elternteils

Da wir aktuell mit weniger Zeit das beste rausholen wollen, haben wir uns darauf verständigt, die Zeit des jeweils anderen zu repsektieren. Das bedeutet einerseits, dass wir mit unseren abgesprochenen Arbeitsblöcken pünktlich aufhören, damit die jeweils andere Person auch pünktlich starten kann. Andererseits bedeutet es auch, die jeweils andere Person nicht zu stören, wenn sie gerade arbeitet. So dass sie die Arbeitszeit auch effektiv nutzen kann. Unterbrechungen und Multitasking, machen die Arbeit nämlich deutlich ineffizienter, weil man ständig abgelenkt wird.

3. Den Arbeitsplatz benutzbar hinterlassen

Wir teilen uns ein Arbeitszimmer und den Schreibtisch. Damit wir nicht immer erst Platz schaffen müssen, bevor wir selbst anfangen können zu arbeiten, haben wir uns darauf verständigt, den Arbeitsplatz immer nach der eigenen „Schicht“ kurz aufzuräumen. Das bedeutet in Verbindung mit der zweiten Arbeitsvereinbarung auch, dass man nicht bis zur letzten Sekunde der „Schicht“ arbeiten kann, sondern ein paar Minuten früher aufhört, um noch kurz aufräumen zu können.

Methoden und Tools sind ja ganz nett

Der Wochenplan ist ein tolles Tool für unsere Familie, viel wichtiger sind aber die Prinzipien, nach denen wir unseren veränderten Alltag gestalten. Tools sind für mich immer erst der zweite Schritt. Der erste Schritt, ist, sich die Situation oder das Problem genau anzuschauen und zu verstehen, was eigentlich die Ursache ist (analog dem Schritt „Einsichten gewinnen“ in einer typischen Retrospektive).

Bevor du dir also einen Wochenplan nachbaust, schau dir erst einmal deine konkrete Situation genau an und überlege, welches Problem du eigentlich lösen willst.

Hilfreicher als nur Methoden finde ich deshalb Prinzipien als Orientierungspunkte für unseren Umgang mit der Situation. Die folgenden drei Prinzipien helfen uns in der aktuellen Situation sehr.

Prinzip 1: Nieder mit dem Perfektionismus!

Perfektionismus ist schon im normalen Alltag mit Kindern ein großer Stressfaktor. In so einer Ausnahmesituation wie der Isolation durch COVID-19 ist es noch einmal viel wichtiger, die eigenen Ansprüche zu überdenken.

Vielleicht muss es aktuell nicht jeden Tag frisches Bio-Gemüse zum Essen geben, sondern es kann auch mal Fertigessen auf dem Speiseplan stehen.

Es ist auch ok, wenn nicht immer perfekt aufgeräumt ist. (Besuch darf ja ohnehin keiner kommen :-P.) Der Haushalt kann durchaus mal ein bisschen warten.

Es ist nicht notwendig, jetzt ein ausgefeiltes pädagogisch wertvolles Beschäftigungsprogramm für die Kinder auf die Beine zu stellen. Es reicht, wenn die Kinder beschäftigt sind. Das kann z.B. auch der gemeinsame Haushalt sein.

Fernsehen und digitale Medien können extrem hilfreich sein, um mal einen Moment Ruhe zu bekommen. Auch da ist es nicht notwendig, so genau auf die Uhr zu schauen. Die Autorin Patricia Cammarata hat dazu vor kurzem das sehr kurzweilige und trotzdem informative Buch Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss! veröffentlicht. Sie klärt darin auf, wie man einen gesunden Umgang mit Medien in der Familie findet, ohne willkürliche Beschränkungen auf eine exakte Minutenzahl.

Es gibt auch den gleichnamigen Podcast #nur30min, der sich in kleinen leicht-verdaulichen Häppchen mit diesen Themen auseinandersetzt (Besonderer Bonus für mich als Podcast-Muffel: Jede Folge wird als kurzer Blogbeitrag zum Lesen zusammengefasst).

Es ist vollkommen ok, es sich aktuell „leicht“ zu machen. Die äußeren Umstände sind schwer genug, da brauchst du dir nicht noch zusätzlich Stress mit hohen Ansprüchen zu machen.

Prinzip 2: Priorisieren, Baby!

Es ist unrealistisch, in einer Zeit, in der wir alle aus unserem normalen Alltag gerissen sind und die Kinder den ganzen Tag zu Hause sind, genauso lang arbeiten zu wollen, wie normalerweise in ungestörten Zeiten. Das bedeutet also, genauso wie ein*e Product Owner*in, alle Tätigkeiten stark gegeneinander zu priorisieren.

Gerade für die Arbeit ist es notwendig, das wichtigste zuerst zu erledigen, damit das nicht auf der Strecke bleibt. Unwichtige Aufgaben müssen aktuell eben vertagt werden. Es ist nämlich keine gesunde Option, deine Arbeit auf Kosten deiner Pausen oder deines Schlafs zu erledigen. Auch nach den ersten 5 Wochen Kontaktbeschränkungen durch COVID-19 wird es weitere Einschränkungen geben (eine gute Einschätzung dazu gibt es z.B. auf YouTube von Mai Thi Nguyen-Kim).

Wir müssen also noch eine ganze Weile damit umgehen, dass alles anders ist. Da ist es unerlässlich, die Selbstfürsorge nicht hinten runterfallen zu lassen. Deine Familie braucht dich in einem gesunden Zustand, und wenn du jetzt in diesen Zeiten nicht ausreichend auf dich achtest, bist du auf dem besten Weg in einen Burnout.

Wenn du also deine Tätigkeiten priorisierst, wirst du vielleicht nicht genauso viel schaffen, wie normalerweise. Dadurch, dass du dich um die wichtigsten Dinge kümmerst, schaffst du es aber trotzdem, dass das Ergebnis deiner Arbeit nicht zu sehr leidet und du vielleicht sogar einen vergleichbaren Effekt erzielst wie in den Zeiten vor COVID-19.

Prinzip 3: Mach das beste draus

Auch wenn es abgedroschen klingen mag, versuch das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. Die Isolation geht auch nicht schneller vorbei, wenn du dir wünschst, es wäre jetzt anders. Versuch die positiven Aspekte der aktuellen Situation zu finden.

Für mich als Introvertierte ist es z.B. ziemlich angenehm, dass plötzlich die gesellschaftliche Konvention des Abstand Haltens viel besser zu meinem individuellen Wohlfühlabstand zu anderen Menschen passt.

Unser Alltag läuft aktuell auch viel stressfreier ab. Morgens können die Kinder und ich ausschlafen und nach unserem Biorhythmus aufstehen. Abends müssen die Kinder nicht zu einer bestimmten Zeit im Bett sein, weil der nächste Morgen zu früh losgeht. Die Kinder haben viel mehr Zeit mit uns Eltern und insgesamt sind unsere Kinder viel ausgeglichener. Es gibt seltener Wutanfälle, die Grundstimmung ist entspannt.

Dadurch, dass plötzlich ganz viele Veranstaltungen virtuell stattfinden, kann ich viel öfter dabei sein, weil ich dafür nicht aufwändig erst die Kinderbetreuung organisieren muss.

Ich bin auch gespannt darauf, welche langfristigen gesellschaftlichen Veränderungen durch diese Isolationsphase angestoßen werden. Ein wichtiger Punkt wird sicherlich sein, dass sehr intensiv beleuchtet wird, wie Schule wirklich sein sollte und ob es immer notwendig ist, dabei in einem Klassenraum zu sitzen. (Was ich für guten Unterreicht halte, habe ich in meinem Artikel zur Agilen Schule  bereits angerissen.)

Und damit jetzt nicht der falsche Eindruck entsteht: Auch uns stresst die neue Situation. Auch wir mussten uns auf einen komplett anderen Alltag einstellen. Das verläuft nicht immer reibungslos oder konfliktfrei. Wenn ich mir aber anschaue, wie viel Angst ich am Tag der Verkündung der KiTa-Schließungen vor diesen 5 Wochen hatte und wie es jetzt in der mittlerweile vierten Woche läuft, muss ich sagen, dass es deutlich besser kam als erwartet.

Auch uns werden die Erfahrungen aus dieser Zeit noch lang begleiten und bestimmt einige langfristige Änderungen auch in unserem Alltag nach COVID-19 verursachen.

Lerneffekte nach vier Wochen Homeoffice mit Kindern

Hier findest du zum Abschluss noch eine lose Sammlung von Lerneffekten aus den ersten Wochen der Isolation. Ich versuche, sie weiter zu aktualisieren, sofern die Situation es zulässt. Weitere Impulse findest du im Homeoffice-ABC.

1-Stunden-Arbeitsblöcke sind extrem ineffizient

Wenn wir mal wegen Terminkonflikten Arbeitsblöcke tauschen mussten, war es extrem ineffizient, nur eine Stunde zwischendurch zu haben. Die Zeit, sich in etwas hineinzudenken, steht da in keinem guten Verhältnis zum Ergebnis. Viele Tätigkeiten lohnen sich auch gar nicht richtig anzufangen, wenn man nur maximal eine Stunde Zeit hat.

Die gemeinsamen Familienzeiten fehlen schmerzlich, wenn sie wegfallen

Wir hatten in Woche 3 eine für unsere Familie sehr harte Woche. Da sind viele der Familienzeiten weggefallen, weil wir beide viel zu tun hatten. Das tut uns als Familie nicht gut. Zum einen fehlte uns Erwachsenen der Austausch miteinander über das, was uns bewegt. Zum anderen kam unser großes Kind auf komische Ideen.

Man behält leichter den Überblick, wenn alles seinen Platz hat

Feste Orte, wo Dinge (z.B. die Handschuhe der Kinder) immer hingeräumt werden, helfen dabei, den anderen Elternteil in Ruhe arbeiten zu lassen.

Frühes Aufstehen und Paarzeit am Abend verträgt sich nicht

Ursprünglich hatten wir für samstags 20h unsere Paarzeit vorgesehen. Der Herzensmensch ist zu dieser Zeit aber durch seinen veränderten Arbeitsrhythmus nicht mehr aufnahmefähig. Stattdessen quäle ich mich also Sonntag morgens um 6 aus dem Bett, wodurch wir tatsächlich meistens 2 Stunden ungestört reden können.

Erfolge feiern!

Wenn man so im Alltagstrott ist, fehlen manchmal die Jubel-Momente. Deshalb haben wir uns zu unserer Retrospektive am Samstag nun auch vorgenommen, dass beide Elternteile (die Kinder dürfen natürlich auch, wenn sie mögen) ihren größten Erfolg der Woche benennen und beide freuen sich dann gemeinsam darüber. Ich finde es eine tolle Art der Wertschätzung und des bedeutungsvollen Austauschs zwischen uns.

Haushalt und Kinderbetreuung klappt doch nicht parallel

Wir hatten gehofft, dass es anders ginge, doch es hat für uns nicht funktioniert, den Haushalt während unserer jeweiligen Kinderbetreuungszeiten mit zu erledigen. Es fällt einfach zu viel an, wenn wir alle vier daheim sind, die Kinder wollen beschäftigt werden und irgendwann wollen wir als Eltern auch einfach mal nichts tun. Also hat sich ein Großteil des Haushalts leider doch auf das Wochenende verlagert. So funktioniert es derzeit einfach besser für uns.

Inspiration von anderen Familien

Es gab in Social Media viele Menschen, die ihre Vorgehensweisen in der Krise im Homeoffice mit Kindern geteilt haben. Hier eine kleine Auswahl:

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Autor:in

Silke hat zwei Kinder, lacht erschreckenderweise besonders laut über Flachwitze und liebt die Scheibenwelt von Terry Pratchett.

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