Meine Top 3 Bücher für Agile Eltern (die keine typischen Eltern-Ratgeber sind)

Aktualisiert am 11. Juni 2019

Wie in meiner Vorstellung Wie wir zu Agilen Eltern wurden bereits angedeutet, habe ich bezüglich unserer Kinder viel durch Lesen gelernt. Als passionierter Bücherwurm ist es für mich wirklich (wirklich!) schwer, hier auf eine übersichtliche Liste zu kommen. Aber es gab tatsächlich drei Bücher auf meiner Reise zum Agilen Elternteil, die mich besonders geprägt haben. Und das spannende dabei für dich: Es sind nicht die typischen Eltern-Ratgeber.

1. Vor den Kindern: Drive

Das Buch Drive von Dan Pink hat mir zum damaligen Zeitpunkt vor allem in Bezug auf die Zusammenarbeit mit anderen Menschen die Augen geöffnet.

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Der Inhalt

Der Autor wertet wissenschaftliche Studien zum Thema Motivation von Menschen aus und kommt zu dem Schluss, dass Menschen nicht extrinsisch motiviert werden müssen, z.B. durch Bonus- oder Sanktions-Systeme. Vielmehr sind Menschen von Natur aus motiviert, gute Leistung zu erbringen. Dafür sind folgende Faktoren wichtig:

  • Selbstbestimmung
  • Perfektionierung
  • Sinnerfüllung

Wenn Menschen diese 3 Faktoren bei Ihrer Arbeit erfüllt sehen, werden sie von sich aus versuchen, ihr Bestes zu geben. Bei Agilen Vorgehensweisen werden die 3 Faktoren viel eher durch die Arbeitsumgebung unterstützt. Daher wird von vielen Menschen das Agile Arbeiten als motivierend empfunden.

Meine Bewertung

Für mich war dieses Buch ein wunderbares Aha-Erlebnis, da ich selbst die klassischen Anreizsysteme von Bonus und Beförderung eher als demotivierend empfand. In diesem Buch hatte ich nun eine wissenschaftliche Grundlage für mein Bauchgefühl bekommen. Damit konnte ich meinen Umgang mit meinen Kolleg*innen viel entspannter und menschlicher gestalten.

Nicht nur für den Arbeitskontext ist dieses Buch zu empfehlen. Auch für Eltern gibt es ein kurzes Kapitel. An sich lassen sich die Erkenntnisse des gesamten Buchs eins zu eins auf Kinder übertragen. Sogar noch deutlich besser als auf Erwachsene, da kleine Kinder noch nicht so stark verinnerlicht haben, dass sie von anderen motiviert werden müssen.

Für einen Einstieg in das Thema, was Menschen motiviert, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Darüber hinaus bekommst du mit diesem Wissen als Elternteil die Chance, die angeborene Motivation deines Kindes adäquat zu unterstützen.

Für eine Kurzfassung der Inhalte mag ich dieses animierte Video (auf Englisch) sehr:

Drive: The surprising truth about what motivates us

In der Autonomiephase: Alfie Kohn

Als Wirbelwind 2 Jahre alt (und mitten in der Autonomiephase) war, stieß ich durch eine Amazon-Empfehlung auf das Buch Liebe und Eigenständigkeit von Alfie Kohn. Es hat mich damals genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht: Ich hatte bereits Erfahrungen mit dem besonderen Temperament unseres Kindes gemacht und war zu dieser Zeit mit meinem Latein langsam am Ende. Die Konflikte mit Wirbelwind schienen immer größer und auswegloser zu werden.

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Nachdem ich das Buch gelesen hatte, waren die Grundfesten meiner Überzeugungen zu Fragen des Umgangs mit Kindern ziemlich erschüttert. Die wohl am stärksten aufrüttelnde Erkenntnis für mich war, dass Lob und Strafe nur zwei Seiten derselben Medaille sind: Beides sind Methoden, die die Integrität des Kindes verletzen.

Der Autor erklärt sehr eindringlich, was respektvoller Umgang mit Kindern bedeutet und was eben nicht. Spoiler: Erziehungstricks aus typischen Elternratgebern gehören eher nicht dazu.

Dieses Buch ist für Eltern geeignet, die einen Wegweiser für ein passendes Wertesystem als Agile Eltern suchen. Für konkrete Problemstellungen in unserem Familienleben haben mir die Ausführungen von Alfie Kohn allerdings nicht gereicht.

Auf der Suche nach diesen konkreten Hilfestellungen ging meine Reise in Richtung des Agile Parenting erst so richtig los.

3. In freudiger Erwartung: Gewaltfreie Kommunikation

Auf der Suche nach weiterem Input, wie wir Eltern denn nun gewaltfrei mit unseren Kindern umgehen können, stieß ich (erneut schwanger) auf eine Empfehlung für das Buch Gewaltfreie Kommunikation von Marshall B. Rosenberg. Der Autor beschäftigt sich ausführlich damit, wie unterschiedlich Nachrichten beim jeweiligen Empfänger ankommen können und zeigt Wege auf, wie man auch in der stressigsten Situation deeskalierend kommunizieren kann.

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Prinzip der gewaltfreien Kommunikation

Das Prinzip der Gewaltfreien Kommunikation ist sehr einfach in 4 Schritte gegliedert:

  1. Eine Beobachtung mitteilen, ohne zu bewerten
  2. Das Gefühl beschreiben, welches diese Beobachtung auslöst
  3. Das Bedürfnis, das hinter dem Gefühl steckt, formulieren
  4. Eine Bitte an das Gegenüber formulieren, die helfen kann, das Bedürfnis zu erfüllen

Zum Üben lässt sich die folgende Formulierungs-Schablone gut anwenden: „Wenn ich [Beobachtung] sehe, dann fühle ich [Gefühl], weil ich [Bedürfnis] brauche. Deshalb möchte ich jetzt gern [Bitte].“

Anwendung im echten Leben

Diese andere Art der Kommunikation war im Umgang mit Wirbelwind Gold wert. Sie half enorm dabei, herauszufinden, welches meiner Bedürfnisse gerade im Mangel war. Dadurch lernte ich, den Fehler nicht im Verhalten meines Kinds zu suchen, sondern die Verantwortung bei mir als Elternteil zu lassen. Und dadurch so manchen Konflikt zu entschärfen, der vorher schnell eskaliert war.

Auch im Arbeitskontext war es für mich unheimlich wertvoll zu lernen, gewaltfrei zu kommunizieren, insbesondere als Agile Coach. Welche Möglichkeiten der Konfliktlösung sich eröffnen, wenn man nicht in die verbale Eskalationsspirale einsteigt, bereitet mir jedes Mal wieder große Freude.

Es erfordert viel Übung, gewaltfreie Kommunikation im Alltag wirklich anzuwenden. Da gehe ich, ganz agil, einen kleinen Schritt nach dem anderen. Für mich ist diese Methode tatsächlich eine der hilfreichsten im Umgang mit unseren Kindern (und mit anderen Menschen).

Weiterführende Lektüre

Diese drei Bücher haben mir auf meiner Reise zum Agilen Elternteil am meisten dabei geholfen, alte Verhaltensmuster aufzulösen und mein Wertesystem als Elternteil zu erneuern. Dabei entsprechen sie nicht dem typischen Eltern-Ratgeber, was ich persönlich als besonders attraktiv empfinde. Vielleicht helfen sie dir auch weiter.

Falls du dir dein Wissen lieber online durch Blogs und andere Artikel aneignest, schau dir gern meinen Artikel Meine Top 3 Eltern-Blogs für Agile Eltern an.

Weitere lesenswerte Bücher und Blogs zu verschiedenen Themenbereichen findest du unter der Kategorie Lesestoff.

P.S.: Falls du auch gern bei der Einschlafbegleitung deines Kindes lesen möchtest, kann ich dir den Kindle Paperwhite empfehlen. Er hat ein selbstleuchtendes Display, so dass man auch im Dunkeln lesen kann, lässt sich aber gut abdunkeln, so dass dein Kind nicht am Einschlafen gehindert wird. Für mich als Leseratte war diese Anschaffung Gold wert. [asa2]B07747FR44[/asa2]

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Autor:in

Silke hat zwei Kinder, lacht erschreckenderweise besonders laut über Flachwitze und liebt die Scheibenwelt von Terry Pratchett.

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